Die Welt des Online-Marketing …

… ist nicht nur äußerst vielfältig, sondern auch schnelllebig. Ein viraler Trend überholt den anderen. Es mag schwer wirken, dabei als Unternehmen immer am Ball zu bleiben, doch gibt es einige Konstanten, die inzwischen zum essenziellen Handwerkszeug eines Online-Marketing-Managers gehören. Sie müssen also nicht unbedingt den neuesten TikTok-Trend mitmachen, um Ihre Marke in der Welt des Netzes stark zu präsentieren. Einige Grundfeste des Online-Marketings haben wir in diesem Blogbeitrag einmal für Sie zusammengefasst.

Verschiedene Arten der Bannerwerbung

Full-Banner

Die wohl traditionellste aller Werbeformen im Online-Marketing ist Bannerwerbung. Im Prinzip die digitale Analogie zur Plakatwerbung, findet man sie im Internet in den verschiedensten Formen wieder. Das Banner und Full-Banner findet über die gesamte Breite im Kopf einer Website Platz und besitzt eine Höhe von 60 bzw. 90 Pixel. Mit dem Einzug der animierten Inhalte auf Websites haben sich Banner auch weiterentwickelt und lassen sich, sofern ein User mit der Maus über dem Banner „hovert“, ausklappen, um mehr Informationen anzuzeigen.

Skyscraper …

… bezeichnen vertikal rechts oder links neben dem eigentlichen Inhalt angeordnete Banner, für die sonst die gleichen Regeln gelten.

Backgrounds

Die sogenannten Backgrounds sind eine Fusion des Banners und des Skyscraper und legen sich einmal um den gesamten Inhalt. Meistens verbleiben sie dort auch statisch beim Scrollen und sind somit kaum zu übersehen.

Da die bisherigen drei Bannerformen bereits seit den Anfängen des Internets geläufig sind, ist es selbstredend, dass die meisten Menschen ihnen überdrüssig geworden sind. Sie können sich auch einmal selbst fragen, wann sie das letzte Mal eine Werbung richtig wahrgenommen haben.

Neuere Formen der Bannerwerbung

Aus diesem Grund haben sich neuere Formen der traditionellen Werbung aufgetan, wie beispielsweise das meist verhasste Pop-up-Fenster, das ohnehin durch viele Browser blockiert werden kann, und zwischen den Text eingebettete Anzeigen. Bei Letzteren ist anzumerken, dass der Inhalt einer Seite, meist bei längeren Texten, aufgeteilt wird, um dazwischen die Werbeanzeige zu platzieren. Die Besonderheit liegt nun darin, dass die Anzeige auf dem Monitor statisch bleibt und sich beim Scrollen nicht mit bewegt. Dies hat vor allem den Effekt, dass der Blick des Users unweigerlich auf die Werbung gelenkt wird, da sie sich erstens nicht mit bewegt und zweitens in der Mitte der Website ist.

Ein generelles Problem, das bei Bannerwerbung allerdings vorliegt, sind AdBlocker.

Neben der bereits erwähnten generellen Abneigung gegenüber dieser Werbeform tun sie ihr Übriges, um Bannerwerbung aus dem Rampenlicht zu verdrängen. Dies heißt allerdings nicht, dass sie vollends obsolet ist. Sie eignet sich vor allem, wenn sie im großen Stil mit einer aufwendigeren Kampagne durchgeführt wird und kann weitere Online-Marketing-Maßnahmen wunderbar ergänzen.

Search-Engine-Marketing

Search-Engine-Marketing ist inzwischen kaum noch eine freiwillige Entscheidung, vielmehr gehört es zum Mindestmaß im Online-Marketing. Wer eine Webseite oder einen Onlineshop betreibt, muss zwangsläufig im Internet gefunden werden und dies geschieht in 99 Prozent der Fälle über eine Suchmaschine, allen voran Google. Das Problem, dem Search-Engine-Marketing versucht Herr zu werden, ist die hohe Anzahl an „konkurrierenden“ Webseiten, die bei der Suche durch einen User angezeigt werden. Die Suche „Damenjeans Blau“ liefert beispielsweise 2.090.000 Suchergebnisse. Es stellt sich also die Frage, wie man es schafft, sich bei dieser Menge an Ergebnissen auf der ersten Seite der Google-Suche zu platzieren? Search-Engine-Marketing kennt dabei zwei Wege, Search-Engine-Optimization bzw. SEO (dt. Suchmaschinenoptimierung) und Search-Engine-Advertising bzw. SEA (Suchmaschinenwerbung).

Es ist an dieser Stelle noch anzumerken, dass fast alle gängigen Suchmaschinen zwischen organischen Suchergebnissen und bezahlten Suchergebnissen unterscheiden. Für organische Suchergebnisse muss ein Webseitenbetreiber nichts bezahlen, bezahlte Suchergebnisse entsprechen klassischerer Werbung.

Was ist SEO?

Bei SEO geht es in erster Linie um Aktivitäten, die eine Webseite hinsichtlich ihrer Attraktivität für Google optimiert. Im Fokus steht ein besseres bzw. höheres Listing in den organischen Suchergebnissen. Der „Google Algorithmus“ entscheidet anhand einer Vielzahl an Kriterien, wo er welche Webseite als Ergebnis platziert. Das oberste Ziel ist dabei, dem User das relevanteste Suchergebnis zu liefern. Neben technischen Kriterien bewertet der Algorithmus auch den tatsächlichen Inhalt einer Seite und untersucht sie bspw. hinsichtlich relevanter Key-Words. Je mehr Key-Words gefunden werden, die zu der Suchanfrage des Users passen, desto besser.

Darüber hinaus schaut sich Google auch den Aufbau einer Webseite an. Ein bekannteres Beispiel hierfür wäre, dass Google Webseiten bevorzugt, auf der die Unternehmensgeschichte als „Story“ geschrieben ist und nicht als bloße „Über uns“-Seite. Zwar ist der Algorithmus relativ undurchsichtig hinsichtlich seiner genauen Funktion, allerdings gibt es auch von Google eine Dokumentation zu diesem Thema. Ein großer Vorteil von SEO ist, dass es bis auf die Arbeitszeit, die zur Optimierung benötigt wird, nichts kostet. Vielmehr ist SEO heutzutage ein Pflichtprogramm für Online-Marketing-Manager, sofern man mit seiner Webseite im Internet sichtbar sein möchte.

Und was ist SEA?

SEA bildet nun die andere Seite des SEM-Spektrums ab. Wie bereits erwähnt handelt es sich dabei mehr um klassische Werbung, da hier direkte Kosten entstehen. Die Bezahlmodelle unterscheiden sich dabei. Am gängigsten ist das Pay-per-Click(PPC)-Modell, bei dem nur Kosten anfallen, wenn ein Internet-User auch tatsächlich auf die Anzeige klickt. Dies hat vor allem den Vorteil, dass es für den Werbetreibenden sehr kosteneffizient und transparent ist. Pro Click entfällt dann ein vorher festgesetzter PPC-Preis. Eine Erweiterung dessen bildet das Pay-per-Sale-Modell, das insofern verfeinert ist, als der Werbetreibende nur dann zahlen muss, wenn ein tatsächlicher Kaufabschluss stattfindet. Zuletzt sei noch gesagt, dass die Zuteilung der Werbefläche in der Suchmaschine auf dem Auktionsprinzip basiert. Dies bedeutet, dass derjenige eher den Zuschlag zu einem bestimmten Key-Word bekommt, der den höchsten PPC-Preis bezahlen kann.

Mobile Marketing

Mobile Marketing meint grundsätzlich jegliche Art der Online-Werbung auf mobilen Endgeräten. Dies bezieht sowohl Bannerwerbung als auch E-Mail-Marketing mit ein. Aus diesem Grund wollen wir uns hier auf ein Beispiel beschränken, das mobilen Endgeräten vorbehalten ist: Location-Based-Advertising.

Location-Based-Advertising (LBA) ist jegliche Werbung, die als Grundlage den genauen Standort eines Users bzw. seines Geräts verwendet. Ferner wird bei LBA nur Werbung eingespielt, die aktuell für den Nutzer Relevanz hat. Es ist unwahrscheinlich, dass Sie über LBA Werbung für einen Waschmaschinen-Fachhandel in Hamburg zu sehen bekommen, wenn Sie gerade durch die Innenstadt Nürnberg laufen. Ein prominenteres Beispiel für LBA wären Werbebanner, die auf Basis der aktuellen Position die nächstgelegene McDonalds-Filiale anzeigen. LBA schafft nur dann einen echten Mehrwert, wenn es sinnvolle Vorschläge für den User macht. Eine Schwierigkeit ist wieder einmal der Datenschutz, denn selbstverständlich können Sie den Standort eines Users nur dann verwenden, wenn dieser zuvor die Zustimmung dazu gegeben hat.

E-Mail-Marketing

Manch einer mag E-Mail-Marketing als Relikt der Vergangenheit ansehen. E-Mail-Adressen dürfen nur nach einer eindeutigen Einwilligung zu Werbezwecken verwendet werden. Mass-Mailings, die möglichst viele Menschen ansprechen sollen, sind somit undenkbar. Eine gute Mailing-Liste aufzubauen, ist keine leichte Aufgabe. Doch es gibt durchaus gute Gründe, auch heute noch E-Mail-Marketing zu betreiben. Gerade wenn Bestandskunden informiert werden sollen, empfehlen sich Newsletter. Der Hauptvorteil von Newslettern ist, dass es sich dabei nicht bloß um Werbung handelt.

Dadurch, dass sie im E-Mail-Postfach auftauchen, haben sie einen viel persönlicheren Charakter. Wenn man dann noch die Anrede des Adressaten mit einbindet, wirkt es so, als ob die E-Mail nur für diese eine Person geschrieben wurde. Selbstverständlich wissen potenzielle Kunden, dass es sich um einen Newsletter handelt, dennoch spielt die persönliche Anrede unterbewusst eine Rolle. Wenn etwas direkt an Sie adressiert ist, werden Sie doch auch hellhörig. Diese persönliche und direkte Ansprache schafft darüber hinaus auch Vertrauen. Dies wirkt sich nicht zuletzt auf den Inhalt des Newsletters aus.

Anmeldungen für Newsletter generieren

Die bereits erwähnten Mailing-Listen sind zwar aufgrund der DSGVO schwerer zu erstellen als in anderen Ländern, in denen an prinzipiell jede Adresse Werbung gesendet werden darf, sie sind aber auch unter Achtung des Datenschutzes eine stemmbare Aufgabe. Die Best Practice, um an E-Mail-Adressen zu gelangen, ist dabei entweder am Ende eines Bestellvorgangs auf die Möglichkeit hinzuweisen, den Newsletter zu abonnieren, oder 10 Prozent Rabatt zu gewähren, sofern man den Newsletter abonniert. Bei ersterer Alternative ist es wichtig, dass der Haken für das Newsletter-Abo nicht gesetzt sein darf. Eine ausdrückliche Einwilligung ist zwingend erforderlich! Die Gewährung eines Rabatts ist ebenfalls eine gute Möglichkeit, denn die üblichen 10 Prozent auf den nächsten Einkauf nimmt jeder Online-Shopper gerne mit.

Eine ausdrückliche Einwilligung ist zwingend erforderlich!

Der Inhalt ist entscheidend

Zudem kostet den User ein Newsletter nichts. Aus Sicht der Konsumenten ist diese Rechnung also schnell gemacht. Vonseiten der Unternehmen muss allerdings abgewogen werden, wie viel ihnen die entgangenen Gewinne wert sind. Jedenfalls sind beide Methoden ein geeigneter Weg, um eine qualitative Verteilerliste aufzubauen. Zuletzt sollte noch erwähnt werden, dass der Inhalt eines Newsletters natürlich das A und O ist. Dies betrifft nicht nur die grafische Darstellung, die natürlich auf die gesamte Corporate-Identity abgestimmt und mehr als nur schwarzer Text auf weißem Grund sein sollte, sondern auch die eigentlichen Themen.

Das erste Mal bringen Sie Abonnenten vielleicht noch dazu, aus Neugierde Ihren Newsletter zu öffnen. Wenn Sie dann aber keine interessanten Inhalte bieten, wird der nächste Newsletter nicht mehr geöffnet. Gute Inhalte beziehen sich aber nicht nur auf aktuelle Angebote. Viele Firmen sind dazu übergegangen, ähnlich wie bei Blogbeiträgen allerlei Themen zu behandeln, auch fernab des eigentlichen Kerngeschäfts. Ziel ist es, einen unterhaltsamen Mehrwert für Leser*innen zu schaffen.

Social-Media-Marketing

Zuletzt gibt es noch Social-Media-Marketing. Inzwischen längst keinem mehr unbekannt, und spätestens seitdem Influencer negative Schlagzeilen machen, ist es bei so manchem verrufen. Dabei muss allerdings gesagt sein, dass Social-Media-Marketing, ähnlich wie SEM, fast keine optionale Marketing-Aktivität mehr ist. Es gehört vielmehr zum Pflichtprogramm eines Online-Marketing-Konzepts einer jeden Firma. Grundsätzlich muss eine Firma für möglichst viele Menschen sichtbar sein und das geht am besten, wenn man dort aktiv ist, wo sich die meisten Menschen im Internet befinden. Dabei gehören Facebook, Instagram und eventuell Twitter zu den drei größten Plattformen. Mit TikTok wächst dabei ein sehr potentes Netzwerk heran, gerade um mit jungen Zielgruppen in Kontakt zu kommen, und immer mehr Unternehmen sind auch auf diesen Kanälen vertreten.

Nähe zur Kundschaft

Der grundsätzliche Vorteil von Social Media gegenüber anderen Marketing-Kanälen ist die Nähe zur Kundschaft. Während fast alle anderen aufgezählten Online-Marketing-Kanäle relativ frontal sind und kaum Interaktionsmöglichkeit ausweisen, bieten soziale Netze von Haus auf mehr Möglichkeiten, miteinander zu interagieren. So können Inhalte direkt und öffentlich kommentiert werden, was allem voran Usern und Userinnen die Möglichkeit einräumt, Kritik oder Zustimmung zu äußern. Des Weiteren können Inhalte natürlich mit dem obligatorischen „gefällt mir“ versehen werden oder direkt an Freunde weitergeleitet und diskutiert werden. Dieser Punkt kommt gerade dann zum Tragen, wenn ein für Werbezwecke erstellter Inhalt viral geht und durch die Teilen-Funktion die User selbst mehr Reichweite erzeugen, weil sie einen lustigen Inhalt gerne mit Freunden teilen. Grundlage hierfür ist natürlich ein einzigartiger und humorvoller Beitrag.

Im Allgemeinen ermöglicht Social Media wie kein anderes Medium im Online-Marketing, die Distanz zwischen Konsument und Hersteller zu verringern. Unternehmensprofile unterscheiden sich bis auf kleinere Zusätze nicht von den Profilen regulärer User. Genauso unkompliziert können interessierte Kunden auch eine Nachricht an das Unternehmen schreiben. Unter anderem aus diesem Grund ist es unerlässlich, die Betreuung der Social-Media-Kanäle festzulegen, damit etwaige Fragen in Kommentaren relativ häufig beantwortet werden können.

Regelmäßige Inhalte

Auch sollte diese verantwortliche Person einen Überblick über die geplanten Inhalte haben. Kontinuität ist essenziell für einen guten Social-Media-Auftritt! Es geht nicht nur darum, sein Unternehmen über einen weiteren Kanal zu zeigen, sondern auch den Eindruck eines lebendigen Unternehmens zu vermitteln. Ziel ist es, das Unternehmen zu vermenschlichen und von der Rolle eines bloßen Produzenten loszulösen. Zuletzt soll aber noch gesagt sein, Sie müssen nicht den neuesten Tanz auf TikTok mitmachen, um auf den sozialen Netzen oder im Online-Marketing generell erfolgreich zu sein. Seien Sie lieber authentisch und zeigen Sie die Seite Ihres Unternehmens, die es auszeichnet.

Generell bietet es sich an, verschiedene Online-Marketing-Arten zu kombinieren und so verschiedenen Kunden, Bedürfnisse und Vorlieben gerecht zu werden. Welche Maßnahmen und welche Instrumente zu Ihren Bedürfnissen passen, lässt sich leicht in einem persönlichen Gespräch klären.

Fotos:
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